- Temperaturen in Deutschland sind ungewöhnlich warm, wodurch der Gasverbrauch abnimmt und Gasspeicher gut aufgefüllt werden
- Der Füllstand der Gasspeicher liegt knapp über 90 Prozent und damit in Nähe des Maximums der vergangenen Jahre
- EU hat Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen aus Russland überwunden, Deutschland bezieht seit September kein Gas mehr aus Russland, Gaspreis ist um mehr als ein Fünftel gesunken
Ungewöhnlich warmes Wetter in Deutschland
Das Jahr 2023 begann in Deutschland mit ungewöhnlich warmen Temperaturen. Dadurch sank der Gasverbrauch und die Gasspeicher füllten sich gut. Die Bundesnetzagentur gab daher Anfang des Jahres eine teilweise Entwarnung. Doch jetzt wird es wieder kälter und somit steigt der Gasverbrauch wieder an.
Der Füllstand der Gasspeicher
Der Füllstand der Gasspeicher liegt derzeit bei knapp über 90 Prozent und damit nahe am Höchststand der vergangenen Jahre. Obwohl der Großhandelspreis für Erdgas gesunken ist, befindet er sich immer noch auf einem hohen Niveau.
Die Abhängigkeit der EU von russischem Gas
In den letzten Jahren hat die Europäische Union ihre Abhängigkeit von russischen fossilen Brennstoffen erfolgreich überwunden, indem sie 80 Prozent des russischen Pipelinegases ersetzt hat. Deutschland kauft seit September kein Gas mehr aus Russland. Der Gaspreis sank zwischen August und November um mehr als ein Fünftel.
Ausblick
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Energiepreise in Deutschland in den kommenden Monaten entwickeln werden. Wenn die Temperaturen weiter sinken und der Gasverbrauch steigt, könnten die Energiepreise wieder steigen. Daher ist es wichtig, dass die Bundesregierung den Energiemarkt ständig überwacht und die notwendigen Maßnahmen ergreift, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.
Fazit
Der Klimawandel hat in Deutschland bereits deutlich sichtbare Auswirkungen. Der milde Winter hat dafür gesorgt, dass die Gasspeicher in Deutschland gut gefüllt waren und eine Gasknappheit immer unwahrscheinlicher wurde. Nun steht jedoch ein kälterer Winter bevor, der sich auf den Gasverbrauch auswirken und den Füllstand der Gasspeicher erneut verringern könnte. Aus diesem Grund hat die Bundesnetzagentur das Kriterium für die Temperaturprognose von „stabil“ auf „angespannt“ angehoben. Der Gaspreis ist zwar immer noch deutlich höher als vor dem Krieg in der Ukraine, aber dank des milden Winters und des Ersatzes von russischem Pipelinegas durch alternative Energiequellen ist die Preisentwicklung im Vergleich zum August 2022 deutlich zurückgegangen. Die Gasspeicher in Deutschland sind zwar noch gut gefüllt, aber der kältere Winter und ein höherer Gasverbrauch könnten zu einem niedrigeren Füllstand führen. Um eine stabile Energieversorgung zu gewährleisten, ist es daher wichtig, den Gasverbrauch im Auge zu behalten.