- Deutsche schätzen die wirtschaftliche Stärke und die soziale Sicherheit des Landes
- Mehrheit erwartet wirtschaftlichen Abstieg und Vertrauen in Politik schwindet
- Deutsche loben Kultur, Lebensstandard, Qualitätsbewusstsein und soziale Absicherung gegen Armut
Die Beziehung der Deutschen zu ihrem Land im Jahr 2023
Im Jahr 2023 haben die Deutschen ein gespaltenes Verhältnis zu ihrem Land. Auf der einen Seite empfinden sie die wirtschaftliche Stärke, die soziale Sicherheit und die Integration von Einwanderern zunehmend als Stärken. Auf der anderen Seite blicken sie düster in die Zukunft, da sie kein Vertrauen in die Fähigkeit der Politiker haben, wichtige Probleme zu lösen.
Dies geht aus einer Allensbach-Umfrage für die FAZ und dem „Trust Barometer“ des Beratungsunternehmens Edelman hervor. Eine Mehrheit der Bürger erwartet, dass sie zu den wichtigsten Wirtschaftsnationen absteigen wird, und das Vertrauen in die Politik sinkt. Die Bürger sehen Schwächen bei der Verkehrsinfrastruktur, der digitalen Ausstattung, der Qualität der Schulen oder der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Eine positive Beziehung
Trotz des Verlustes an Vertrauen in die Zukunft loben die Deutschen die Kultur, den Lebensstandard, das Bewusstsein für Arbeitsqualität und -bedingungen sowie die soziale Absicherung gegen Armut.
Die Deutschen sind stolz auf ihr Land und seine Errungenschaften. Sie schätzen die Erfolge der letzten Jahrzehnte, wie die Vereinigung der beiden deutschen Staaten und die deutsche Wiedervereinigung. Sie schätzen den sozialen Zusammenhalt und die Stabilität des deutschen Wohlfahrtsstaates.
Eine negative Beziehung
Allerdings gibt es auch eine andere Seite der Medaille. Die Deutschen sind skeptisch, was die Zukunft des Landes angeht. Sie befürchten, dass die Politik nicht in der Lage sein wird, die Probleme zu lösen. Sie sind der Meinung, dass die Verkehrsinfrastruktur unzureichend ist, die Digitalisierung nur langsam voranschreitet und die Schulen nicht ausreichend ausgestattet sind.
Sie sind auch der Meinung, dass es schwierig ist, Familien- und Berufsleben miteinander zu vereinbaren. Viele Bürger sehen die Zukunft ihres Landes mit Sorge und befürchten, dass es aus dem Kreis der führenden Wirtschaftsnationen ausgeschlossen werden könnte.
Die Deutschen haben ein gespaltenes Verhältnis zu ihrem Land. Sie sind zunehmend der Meinung, dass seine wirtschaftliche Stärke, seine soziale Sicherheit und die Integration von Einwanderern Stärken sind. Dennoch sehen sie düster in die Zukunft, da sie kein Vertrauen in die Fähigkeit der Politik haben, wichtige Probleme zu lösen. Sie bewundern die Kultur, den Lebensstandard, das Qualitätsbewusstsein und die Arbeitsbedingungen sowie den sozialen Schutz vor Armut, aber sie befürchten, dass die Probleme nicht gelöst werden.
Fazit
Die Ergebnisse zweier aktueller Umfragen zeigen deutlich, dass das Vertrauen der Deutschen in die Zukunft des Landes abnimmt. Während sie ihrem Land für die Gegenwart gute Noten geben, glaubt nur eine Minderheit, dass Deutschland auch in zehn bis fünfzehn Jahren noch zu den führenden Wirtschaftsnationen zählen wird. Der Bericht des Allensbach-Instituts für die Frankfurter Allgemeine Zeitung zeigt, dass viele Bürger das Gefühl haben, dass in Deutschland vieles nicht richtig funktioniert und das Land daher auf dem absteigenden Ast ist. Als besonders gravierend werden die Schwächen bei der Verkehrsinfrastruktur, der Digitalisierung, der Qualität der Schulen und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf angesehen. Auch die Vernachlässigung der Bundeswehr wird angeprangert und die Fülle an Vorschriften sowie die ausufernde Bürokratie verhindern, dass der Staat leistungsfähig ist.
Trotz des Vertrauensverlusts in die Zukunft Deutschlands schätzen die Deutschen ihr Land in der Gegenwart. Mit 84 Prozent ist das kulturelle Angebot das am häufigsten genannte Lob, gefolgt vom Lebensstandard und dem Qualitätsbewusstsein der Bevölkerung und der Unternehmen. Auch die Arbeitsbedingungen, der Sozialschutz und die Integration von Zuwanderern werden positiv bewertet, und die Wertschätzung für sie steigt stetig.
Es ist offensichtlich, dass die Deutschen eine gute Meinung von ihrem Land haben und es schätzen. Allerdings haben sie kein Vertrauen in die Fähigkeit der Politik, wichtige Probleme zu lösen und die wirtschaftliche Zukunft zu sichern. Damit Deutschland eine der führenden Wirtschaftsnationen bleibt, müssen die politischen Entscheidungsträger konkrete Maßnahmen ergreifen, um die Bürger zu beruhigen und ihnen das Vertrauen in die Zukunft des Landes zurückzugeben.